Die GLS BANK

Banken verleihen Geld, ihr Job. Es gibt eine Bank, die Geld verschenkt. Und diese Bank gibt es immer noch, nach einem halben Jahrhundert des Bestehens.

Seit 1974 behauptet sich die GLS auf dem Finanzmarkt. Diese weltweit erste sozial-ökologische Bank wird von Fachleuten als „Good Bank“ beschrieben. Eine Bank, die das ihr anvertraute Geld ethisch verantwortungsvollen Projekten zur Verfügung stellt. Die GLS praktiziert das angeblich Unmögliche, Wirtschaftlichkeit und soziale Visionen miteinander verträglich zu vereinen. Seit mehr als 20 Jahren schafft dies auch Ethical Banking.

Erich Innerbichler (Direktor Raiffeisenkasse Bozen/Ethical Banking) im Gespräch mit Thomas Jorberg (Vorstand GLS Bank, Bochum)

GLS Bank - die erste sozial-ökologische Universalbank der Welt

„Immer mehr Menschen ist es nicht gleichgültig, auf welche Art sich ihr Geld vermehrt. Und immer mehr Menschen wollen, dass ihr Geld ethisch verantwortungsvollen Projekten zur Verfügung gestellt wird,“ schreibt der Wirtschaftsjournalist Caspar Dohmen in seinem Buch „Good Bank“. Das 2011 erschienene Buch hat nicht an Aktualität verloren. Im Gegenteil.

Dohmen nahm die Finanzkrise 2008 zum Anlass, diese andere Bank zu porträtieren. Die Krise damals manifestierte, wie ein von der Realwirtschaft abgekoppeltes Bankensystem zerstörerisch wirken kann. Auf Kosten der mittelständischen Wirtschaft. Die "Bad Banks" standen im Mittelpunkt der deftigen Kritik. Seitdem und seit die EU die Wirtschaft öko-sozial umbauen will, setzen viele Banken auf "grünes Investment", "Ethikfonds" und "Nachhaltigkeit". Der deutsche Wirtschaftsexperte und ehemalige grüne Europaparlamentarier Sven Giegold, inzwischen Staatssekretär im deutschen Wirtschaftsministerium, wirft den „Bad Banks“ vor, keineswegs nachhaltiger und transparenter geworden zu sein.

Es gibt sie aber, die realen Alternativen. Seit mehr als hundert Jahren bieten die genossenschaftlichen Banken ihre Dienste an, Raiffeisen in fast allen Südtiroler Dörfern. Daraus entwickelte sich vor über 20 Jahren das Ethical Banking. Älter ist die bereits erwähnte GLS Bank aus Bochum, weltweit Pionier auf diesem Gebiet. Diese Bank gestaltet in Abstimmung mit ihren KundInnen und deren Geld Umwelt und Gesellschaft.

Die Bochumer Bankiers könnten wegweisend sein. Sie versuchen gesellschaftlichen und politischen Einfluss zu nehmen und zwar über Projekte, die gesellschaftliche Veränderungen versprechen. „Es mag aussichtslos erscheinen, einem übermächtigen Finanzsystem, das die Akteure selbst kaum noch zu steuern vermögen, das kleine Experiment einer `guten Bank´ entgegenzuhalten,“ beschreibt Caspar Dohmen sein Anliegen. Ihm gelingt es in seinem Buch aufzuzeigen, wie Finanz- und Realwirtschaft - sich ergänzend -zusammenschauen können. Und schließlich ergibt sich der verblüffende Befund, dass die Verbindung von Altruismus und Geldgeschäft möglicherweise nicht ganz so utopisch ist wie gedacht. (SWR)

Um einem möglichen Missverständnis vorzubeugen. Dohmen ist kein grüner Gutmensch und Weltverbesserer mit selbstgestrickter Sparsocke in der Hand. Der ehemalige Redakteur des wirtschaftsnahen Handelsblatts analysiert recht nüchtern die GLS, bezeichnet diese als Blaupause für neue Banken. Künftig wird es darum gehen, ist Dohmen überzeugt, transparente Kredite und ethische Fonds anzubieten.

GLS, einzigartig nachhaltig
Die GLS fühlt sich verantwortungsvollem Wirtschaften und gesellschaftlichem Wandel verpflichtet, heißt es in den Statuten dieser ungewöhnlichen Bank. Ungewohnt, nicht das Geld, sondern die Menschen stehen im Mittelpunkt des Geschäfts der GLS. „Wir wollen die Welt besser machen“, haben sich die etwas anderen Bankiers vorgenommen:
„Dieser Wunsch treibt uns seit unserer Gründung an. Wir können einen Unterschied machen - indem wir mit Geld die Gesellschaft zukunftsfähig gestalten. Wenn wir das gut machen, ist der ökonomische Gewinn eine Folge - aber nicht der Zweck - unseres Handelns. In unserem gesamten Handeln sind wir uns unserer Verantwortung für Mensch und Natur bewusst:
• bei unserer Kreditvergabe an sinnvolle soziale und ökologische Unternehmen,
• bei unseren Anlageangeboten bis hin zum Schenken,
• bei unserem Umgang mit Mitarbeiter*innen, Menschen, die mit uns zu tun haben, und
• bei der Nutzung von Ressourcen.
Die GLS unterstreicht, in ihrem wirtschaftlichen Handeln den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. „Deshalb finanzieren wir Ernährung, erneuerbare Energien, Bildung und Kultur, Wohnen, Soziales und Gesundheit sowie die nachhaltige Wirtschaft. Und wir prüfen genau, ob die Kreditnehmer unsere Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Was und wen wir finanzieren und wie wir unsere Eigenanlagen investieren, darüber informieren wir regelmäßig und umfangreich.

Klare Grundsätze und Verpflichtungen
Die GLS – ähnlich wie die Raiffeisenkassen und noch näher dran Ethical Banking – unterwirft ihr Investitions-, Anlage und Kreditgeschäft den festgehaltenen Anlage- und Finanzierungsgrundsätzen. Diese enthalten strenge Ausschluss- und Positivkriterien. Als Leitfaden gelten auch die UN Sustainable Development Goals (SDG). Diese Grundsätze, unterstreicht die GLS, gelten auch für die Eigenanlagen.

Nachhaltigkeitsbericht
In ihrem jährlich Nachhaltigkeitsbericht erzählt die GLS große und kleine Geschichten zu Nachhaltigkeit und Veränderungswillen. „Hinter jeder Geschichte und jeder Zahl stehen Menschen, die die Welt besser machen wollen. Mit Geld und unserem Bankgeschäft gestalten wir die Zukunft, die wir wollen,“ beschreibt die „Good Bank“ ihr Tun. Dieses soll im Einklang mit den Pariser Klimazielen funktionieren. Die Nachhaltigkeitsleistungen der GLS sind den internationalen Berichtsrichtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) unterworfen.

Wo wirkt mein Geld - GLS Bank

GLS Bank - Wo wirkt mein Geld?

Das Blog - Wissen, wo Dein Geld wirkt. (gls.de)

Gleichheit in der GLS Bank


Weitere Informationen - Positiv- und Negativkriterien und zu unserem Auswahlprozess

17 ZIELE FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT

GLS Nachhaltigkeitsbericht 2019 (online)

Startseite - GLS Nachhaltigkeitsbericht 2020 (gls-bank.de)

Fokus Klima

GLS Bank nachhaltig mobil

Reuffel.de | Good Bank - Dohmen, Caspar

Caspar Dohmen — Autorenseite — Süddeutsche Zeitung (sueddeutsche.de)

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