Dauerausstellung Glashaus III. Martina Schullian erzählt:
Von den ältesten Hochkulturen bis in unsere Gegenwart ist der Gartenbau ein ebenso verführerisch schöner wie bodenständiger Ausdruck menschlicher Arbeit in und mit der Natur. Die Dauerausstellung „Glashaus III“ führt durch Geschichte und Geschichten der Gartenkultur in Südtirol. So lädt die Ausstellung zum Flanieren durch ein Stück Kultur- und Wirtschaftsgeschichte ein, wofür die Gärten und Gärtnereien seit jeher stehen: als Orte zum Schauen und Staunen, zum Verweilen und Wandeln, zum Riechen und neugierigen Erkunden von Pflanzen und ihren Besonderheiten, als Anregung für das eigene Blumen- und Gartenreich, den eigenen Balkon, die eigene Gewürzkiste in der Küche. Die Ausstellung verdankt sich dem lebenslangen Wirken eines Gärtners aus Leidenschaft, dem sie zugleich gewidmet ist: Franz Schullian (*1922) gehört mit wichtigen Wegbegleitern zu den Pionieren des Gartenbaus in Südtirol. Im Jahre 1948 wagte er fast aus dem Nichts heraus die Gründung einer eigenen Gärtnerei, die er 1956 an den Stadtrand von Bozen verlegte, dem heutigen Standort der Gärtnerei Schullian. Das Glashaus III, nach der internen Nummerierung so benannt, stammt aus der damaligen Zeit. Heute führt den Betrieb Tochter Martina Schullian und belebt seit Jahren den Gartenbau mit ihrem kulturellen Engagement, der ihre Gärtnerei über die wirtschaftliche Bedeutung hinaus zum Ort der Begegnung, der Schönheit, des Sich-Verführen-Lassens, des Träumens und Sinnierens macht. So entstand dann auch die Idee einer Dauerausstellung im Glashaus III (das Konzept stammt vom Künstler Paul Thuile), dem letzten seiner Art in Südtirol. Objekte und historische Fotografien, Texte, Videos und Interviews führen durch die Geschichte der Gartenkultur. Die Ausstellung erzählt aber auch die Geschichten der zehn ältesten und wichtigsten Gärtnereien in Südtirol und präsentiert die bedeutendsten, lokalen Protagonisten und Protagonistinnen seiner Entwicklung in den vergangenen 60 Jahren.