"Raiffeisen ist nachhaltig"
Vorreiter nicht nur in der Provinz
Die Raiffeisenkassen proben seit 20 Jahren mit ihrem Ethical Banking den von der EU angepeilten New Green Deal. Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes, bezeichnet im Raiffeisen Magazin das vielfältige Angebot von Ethical Banking als ein hochwertiges Finanzprodukt. Nachhaltigkeit, sagt Generaldirektor Gasser, liegt in der Natur von Raiffeisen.Zu den treibenden Kräften vor 20 Jahren zählten Erich Innerbichler, damals Vize-Direktor der Raika Bozen und sein Mitarbeiter Helmuth Bachmayer. Nachfolger Roland Furgler setzt sich ein ambitioniertes Ziel. „In fünf Jahren soll Ethical Banking Normalität sein, keine Besonderheit mehr.“
Eine Erfolgsgeschichte ist das Ethical Banking unter dem Dach von Raiffeisen jetzt schon. Vor 20 Jahren aus dem Nichts gestartet, so formuliert es Roland Furgler, verwalten die Partnerkassen 27 Millionen Euro von über 2.000 SparerInnen. Dreiviertel davon sind Förderkredite an mehr als 400 Kreditnehmer mit ethisch korrektem und öko-sozialem Verwendungszweck.
Die Ethical Banker wünschen sich, dass KreditgeberInnen und KreditnehmerInnen zusammenkommen. Alle Projekte werden ausschließlich in Südtirol umgesetzt, unterstreicht Roland Furgler. Einzige Ausnahme sind Projekte im gerechten Handel.
Raiffeisen steht für Selbsthilfe und Solidarität, das Leitmotiv von Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Die traditionelle Genossenschaftsbank fördert ihre Mitglieder, „die gleichzeitig Miteigentümer, Entscheidungsträger und Geschäftspartner der Bank sind,“ schwärmt Generaldirektor Gasser im Raiffeisen Magazin. Seit 20 Jahren fördern die Raiffeisenkassen mit ihrem Ethical Banking Projekte in der Bio-Landwirtschaft, im Bereich der erneuerbaren Energie und der energetischen Sanierung, den öko-sozialen Bereich, wenn man so will. Es wird Nutzen gestiftet, ist Furgler überzeugt, die Selbstverantwortung der Projektträger gestärkt und die Solidarität zwischen Kreditgebern und Kreditnehmern gefestigt.
Dieser Südtiroler New Green Deal gilt in Italien als Vorbild. Eine Delegation der Raifffeisenkasse Bozen stellte Ethical Banking im deutschen Bundestag vor. Europaweit sind inzwischen 30 Finanzinstitute aus 15 Ländern in der Febea vernetzt, in der European Federation of Ethical and Alternative Banks and Financiers. Eine europäische Bankeninitiative von unten, gestartet in Bozen, in der Provinz. Darauf könnten die geplanten EU-Richtlinien zu einer ethnischen Finanzwirtschaft aufbauen.
Ist das Ethical Banking tatsächlich ethisch, kann es überprüft werden? Stimmt die Idee mit der Realität überein? Ja, sagt Roland Furgler bestimmt: „Ethical Banking dokumentiert die Projektförderung mit einer Reihe von Kurzfilmen auf dem eigenen Youtube-Kanal.“ In den nächsten Wochen werden die einzelnen Projekte präsentiert.
Zum Nachstöbern:
Youtube
Febea